Über das Lektorat Philotextur
Worum geht es…
Geistes-, kunst- und kulturwissenschaftliche ebenso wie philosophische Texte sind meist mehr als schematisierte wissenschaftliche Kommunikationstools zur Übermittlung von faktischen Erkenntnissen. Die schriftliche Auseinandersetzung mit verschiedenen Textformen, -gattungen und -funktionen, mit kulturellen Artefakten, Praktiken, Theorien und Begriffen ist der sprachliche Vollzugsmodus eines Denkwegs.
Im Spannungsfeld von Darstellung, Analyse, Beschreibung und Wiederholbarkeit entstehen mal eher wissenschaftlich, mal eher philosophisch, aber auch immer wieder essayistisch orientierte Texte in nächster Nähe zur Literatur, die dennoch einen legitimen Anspruch auf Relevanz für die Institution Wissen erheben.
Transferbeiträge, journalistische Artikel, fundierte populärwissenschaftliche Darstellungen, Informations- und Bildungsangebote, aber auch gut vor- und nachbereitete Impulsevents oder -projekte tragen zur interdisziplinären und öffentlichkeitswirksamen Kommunikation von Wissensbeständen und drängenden oder persistierenden Fragestellungen in interdisziplinären und dialogischen Kontexten bei.
Auch Übersetzungen geistes-, kulturwissenschaftlicher und philosophischer Texte überschreiten das gesicherte Terrain disziplinärer Begriffssystematik und erprobter Methodik, insbesondere wenn sie sich in differenzbetonenden Gegenstandsbereichen bewegen oder diese zu überwinden oder zu umgehen suchen.
Das Lektorat Philotextur macht es sich zur Aufgabe, Autoren und Autorinnen, Übersetzerinnen und Übersetzer wissenschaftlicher, essayistischer und interdisziplinärer Texte und Sachbücher auf ihrem Weg zum Text zu begleiten und zu unterstützen. Im Fokus steht dabei die individuell gelingende Arbeit, der lesenswerte Forschungsbeitrag, der fundierte Denkanstoß.
… und wer lektoriert ?
Als promovierte Literaturwissenschaftlerin verfüge ich über jahrelange Erfahrung im Umgang mit historischen und aktuellen Texten und im Verfassen von Forschungsbeiträgen. Für mein aktuelles Projekt setze ich mich mit Fragestellungen zu ausgewählten Welt- und Selbstverhältnissen in Kunst, Literatur und Philosophie auseinander. Regelmäßig lektoriere und übersetze ich Artikel aus dem Bereich dialogischer globaler (Kultur-) Philosophie für das Yearbook of Eastern and Western Philosophy und beteilige mich, auch als ehemalige Fellow des Forschungsverbunds Welterzeugung aus globaler Perspektive, mit eigenen Beiträgen zu ästhetischen, literatur-philosophischen, sprach- und geschichtsphilosophischen Fragestellungen in interkulturellen und interdisziplinären Kontexten. Für den XXIV World Congress of Philosophy übersetzte ich Vorträge von Teilnehmern aus aller Welt aus dem (teils creolisierenden) Englischen und Französischen ins Deutsche. Im Rahmen einer Buchassistenz unterstütze ich ein brasilianisch-deutsch-französisches Forschungsprojekt zur Bildphänomenologie im 20. Jahrhundert. Und nicht zuletzt habe ich, u.a. als DAAD-geförderte Kolloquiums-Tutorin und als freie Mitarbeiterin des Alumninetzwerks Das Gute Leben, zahlreiche internationale Doktorandinnen und Doktoranden bei ihrer erfolgreichen Promotion in deutscher Sprache begleitet.
Was noch ?
Ich bin davon überzeugt ~ und lese daher gern gute wissenschaftliche Texte und Sachtexte ~, dass ein lesenswerter Beitrag immer auch eigenständige ästhetische Texturen mitbringt und so die minimale Literarisierung eines Wissens vollzieht, das in Bewegung bleibt und Spuren hinterlässt.
In meinem Blog sammle ich Textstellen und Überlegungen zur Literatur, Philosophie und Übersetzung, zu Wissenschaft und Bildung und auch über das Schreiben, Lesen und Lektorieren. Die Beiträge entstehen aus Fundstücken meiner Lektüren und erkunden Philotexturen im weitesten Sinne. Kommentare oder Vorschläge und Hinweise auf interessante Themen, Texte, Autorinnen und Autoren sind jederzeit herzlich willkommen.